© schaefer

Neue Krippenfiguren in Matthäus

Fri, 22 Nov 2019 10:09:25 +0000 von Marianne Bauer

© Sommer
An vielen Weihnachtsfesten haben die beinahe kleinkindgroßen getöpferten Krippenfiguren in Matthäus unter dem geschmückten Weihnachtsbaum in der Matthäus-Kirche gestanden. Inzwischen sind sie zerbrochen oder stark beschädigt. 
Der Kirchenvorstand hat deshalb nach längerer Suche neue Krippenfiguren aus Olivenholz angeschafft. Mit diesen hat es eine ganz eigene Bewandtnis: 
Sie stammen direkt aus Bethlehem!

An den vier Adventssonntagen eines jeden Jahres stellt George Mansour Olivenholzkrippen in Verkaufsausstellungen aus, u.a. auf Schloss Oelber. Die Familie, aus der er stammt, betreibt in Bethlehem einen kleinen christlichen Handwerksbetrieb für Krippenschnitzerei. Christliches Kunsthandwerk wurde bereits im 16. Jahrhundert von den Franziskanern nach Bethlehem gebracht. Früh erkannten die Mönche, dass die alten christlichen Stätten eines Gemeindelebens bedürfen, um nicht zu verfallen. Die Familie Mansour gehört seit Generationen zu den Schnitzerfamilien Bethlehems und gibt die Schnitzkunst innerhalb der Familie weiter. Der kleine Schnitzerbetrieb ist für seine handwerkliche Präzision und Qualität der Figuren bekannt. 

Verwendet wird nur das Holz der heimischen Olivenbäume. George Mansour hat sich die Förderung des traditionellen christlichen Handwerks zur Aufgabe gemacht und verkauft hier bei uns die handgefertigten Krippen im Namen seiner Familie. Der Erlös geht an den Betrieb in Bethlehem. Olivenholz ist aufgrund seines sehr langsamen Wachstums auf kargen Böden bei großer Wasserknappheit ein sehr dichtes, fast porenfreies Holz ohne Harz. Es ist härter und schwerer als Eiche und versinkt im Wasser wie ein Stein. Die Figuren werden aus dem Stamm und den dickeren Ästen der oft über 100 Jahre alten Bäume gefertigt, nachdem das Holz lange gelagert wurde. Die äußere Schicht ist meistens hell und wirkt leicht marmoriert; das innere Kernholz hat eine intensive rötlich-braune Färbung. Ein erfahrener Schnitzer weiß, welche Figuren sich aus den jeweiligen Figuren schnitzen lassen. Die Rohlinge werden mit Hilfe von Schnitzmessern und mechanischen Gravierwerkzeugen in filigraner Feinarbeit zu den jeweiligen Figuren geschnitzt. Dabei kommt es vor allem auf die Proportionen, die ausgearbeitete Körperbewegung und die filigranen Details an. Jeder Gesichtszug, jeder Faltenwurf ist durchgestaltet. Es gibt aber auch gesichtslose Figuren. Zum Schluss werden die Figuren glatt geschmirgelt und lasiert. Der Stall wird nach der vorherrschenden Bauform in der orientalischen Sand- und Kalksteinbauweise nachempfunden.
 
Heiligabend kann die neue Krippe auf dem Altar der Matthäus-Kirche erstmals bewundert werden. Freuen Sie sich auf die Heilige Familie, einen Hirten, die Heiligen drei Könige und noch mehr! 

Der Kirchenvorstand bedankt sich beim Matthäus-Förderverein für die finanzielle Unterstützung.

Am 3. Adventswochenende (13.-15.12.19) stellt George Mansour seine Figuren auf dem Christkindlmarkt auf Schloss Oelber aus.
Bestätigen

Bist du sicher?